Sehr geehrte Frau Ministerin Reiche,

für die klimafreundliche Wärmeversorgung brauchen Bürger:innen, Unternehmen und Kommunen jetzt Planungssicherheit. Sie planen das Gegenteil: eine Abschaffung oder Abschwächung des Gebäudeenergiegesetzes.

Menschen und Kommunen packen die Wärmewende bereits an: Sie bauen Wärmepumpen ein, dämmen ihre Häuser und arbeiten mit den Energieversorgern daran, die Fernwärme auf erneuerbare Energien umzustellen. Doch vielen fehlt der nötige Durchblick bei wichtigen Heizungsentscheidungen. Mit allen Mitteln kämpft die Gaslobby dafür, fossile Brennstoffe möglichst lange zu nutzen. Mit der "Heizhammer"-Kampagne wurden Falschaussagen verbreitet und Menschen verunsichert.

Diese Verwirrung kann teuer werden. Wer sich jetzt erneut für eine Gas- oder “Wasserstoff-ready”-Heizung entscheidet, dem droht eine Kostenfalle. Wärmepumpen und erneuerbare Wärmenetze machen uns unabhängig von teuren Importen und sind klimafreundlich.

Menschen, die die Wärmewende vorantreiben, sollten dabei verlässlich von Ihnen unterstützt werden.


Wir fordern:

1. Das Gebäudeenergiegesetz darf nicht abgeschwächt werden: Neue Heizungen müssen klimafreundlich sein. Deutschland braucht eine Wärmeversorgung, die zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt.
2. Förderungen müssen sozial gerecht und langfristig gesichert sein. Das gilt auch für energetische Sanierungen. Wer wenig hat, braucht besonders viel Hilfe.
3. Wärmenetze zukunftssicher, klimafreundlich und sozial gestalten: Auch sie werden vollständig auf Erneuerbare umgestellt und gemeinwohlorientiert betrieben.
4. Mieter:innen schützen: Kosten für energetische Sanierungen müssen zwischen Staat, Vermieter:innen und Mieter:innen fair verteilt sein. Für sozialen Klimaschutz muss die Modernisierungsumlage auf maximal 3 Prozent begrenzt  und die Förderungen erhöht werden.
5. Mehr und bessere Beratungsangebote für Bürger:innen: Jede Gemeinde sollte zentrale, vom Bund finanzierte Anlaufstellen haben, wo Menschen verständlich zur Wärmewende informiert und praktisch unterstützt werden.

Die Wärmewende entlastet Haushalte dauerhaft und langfristig. Sie schafft außerdem hunderttausende Jobs im Handwerk und Bauwesen. Nur mit ihr erreichen die deutschen und europäischen Klimaziele.

Frau Ministerin, Sie haben jetzt die Möglichkeit, eine faire und zukunftssichere Wärmewende zu gestalten.